In Vitro Fertilisation (IVF)

In Vitro Fertilisation (IVF) bedeutet Befruchtung außerhalb des Körpers.

Nach einer hormonellen Stimulationsbehandlung mit engmaschigen Ultraschall- und Hormonwertkontrollen wird der Eisprung mit einer Spritze, die humanes Choriongonadotropin (HCG) enthält, ausgelöst. Circa 36 Stunden später erfolgt in unser Praxisklinik in Leipzig oder Chemnitz in einer kurzen Narkose die Eizellentnahme (Follikelpunktion) mit Hilfe einer ultraschallkontrollierten Punktion durch die Scheide. Anschließend werden die Eizellen und die Samenzellen in unserem Labor in einer Nährlösung zusammengeführt. Dort findet die Befruchtung statt.
Zwei bis drei Tage später werden die Embryonen (häufig: 4-, 6- oder 8-Zeller) mit einem dünnen Katheter in der Gebärmutterhöhle abgesetzt. Dieser Vorgang wird als Embryotransfer bezeichnet. In der Gebärmutterhöhle müssen sich die Embryonen weiterentwickeln und in die Gebärmutterschleimhaut einnisten. Zwei Wochen nach der IVF-Behandlung wird mit einem Schwangerschaftstest der Erfolg überprüft.

Hormonelle Stimulationsbehandlung

Für die hormonelle Anregung der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken (Ovarien) existieren unterschiedliche Stimulationsprotokolle.

Langes Protokoll

Ovarielle Stimulationsbehandlung: Langes Protokoll

Vorwiegend kommt das sogenannte "Lange Protokoll" zum Einsatz: Ab dem 20. / 21. Zyklustag (ZT) wird mit einem  fortlaufenden Nasenspray oder einer einzigen Depot-Spritze die Hirnanhangsdrüse gehemmt, so dass im nachfolgenden Zyklus kein unerwarteter, spontaner Eisprung erfolgt. Man nennt dies " Down Regulation".
Ab dem 2. / 3. ZT des nächsten Zyklus spritzt sich dann die Patientin täglich ein FSH- oder HMG- Präparat, das die Eibläschen (Follikel) zum Wachsen anregt. Nach ca. 9-12 Tagen haben die Follikel die nötige Größe von je 18-20 mm Durchmesser erreicht und können punktiert werden.

Weil dieses Therapie-Schema bereits im Vorzyklus beginnt, heißt es "Langes Protokoll".

Kurzes Protokoll

Ovarielle Stimulationsbehandlung; Antagonistenprotokoll

Das sogenannte "Antagonisten-Protokoll" beginnt am 02.-04. Zyklustag mit täglichen FSH- oder HMG- Spritzen und wird ab einem bestimmten Zeitpunkt durch eine zweite tägliche Spritze, dem Antagonisten, der einen vorzeitigen Eisprung verhindert, ergänzt. Die Spritzendauer erstreckt sich durchschnittlich ebenfalls um 9 bis 10 Tage, bis die Eizellpunktion stattfinden kann.

Da dieses Protokoll zeitlich kürzer ist, wird es auch als "Kurzes Protokoll" bezeichnet.

Eizellentnahme (Follikelpunktion)

Die Follikelpunktion ist ein ambulanter operativer Eingriff in einer kurzen Narkose, der ca. 5-10 Minuten dauert. Hierbei wird über den Scheidenweg die Eibläschenflüssigkeit aus den Eierstöcken mit den Eizellen abpunktiert. Die Patientin ruht sich danach in der Praxis aus.

Ihr Ehemann oder Partner gibt am selben Tag eine Samenprobe ab, die in unserem Labor speziell aufbereitet und den Eizellen zugegeben wird (homologe IVF). Gegebenenfalls wird eine Spendersamenprobe verwendet (heterologe IVF).

Embryotransfer

Der oder die Embryonen werden mittels eines schmalen, weichen Katheters direkt in die Gebärmutterhöhle zurückgesetzt. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit einer gynäkologischen Untersuchung. Sie ist in der Regel völlig schmerzfrei. Nach dem Transfer sollten in den nächsten Tagen körperliche Anstrengungen sowie seelisch belastende Situationen möglichst vermieden werden.